Im Mai 1975 nahm René Brun eine selbständige Erwerbtätigkeit auf. Anfänglich im eigenen Haus in Maladers wurden ein Büro und ein Elektoniklabor eingerichtet, wo dann verschiedene Ideen teilweise zu verkaufsreifen Produkten entwickelt wurden.
Nach dem Ölschock 1973 folgte weltweit eine Phase rezessiver Wirtschaftstätigkeit verbunden mit sehr hohen Ölpreisen von bis über Fr. 70 pro 100 kg Heizöl extraleicht. Daraus resultierten erste Ansätze eines Bewusstseinsprozesses, der die Abhängigkeit vom wichtigsten Primärenergieträger Erdöl erkennen liess. Aus Bruns früheren Tätigkeit als Entwickler von Steuer- und Regeltechnik für Heizung und Klima, waren einige Kontakte zu Firmen dieser Branche vorhanden, und er hoffte, Aufträge für die Entwicklung von energiesparenden Steuer- und Regelgeräten zu erhalten. Ein neuartiges Regelgerät für elektrische Raumheizung wurde verkaufsreif entwickelt, konnte aber nicht vermarktet werden.
Brun arbeitete auch als selbständiger Agent auf Provisionsbasis, als Verkäufer, Berater und Planer der ersten kleinen Hauswärmepumpen in der Schweiz. In diesem Zusammenhang entwickelte er verschiedene Systeme von sogenannten Energiedächern aus Kupfer. Diese Ideen wurden in der Folge von einem deutschen Unternehmensberater gegen bescheidene Honorare übernommen, patentiert und an diverse Interessenten weitergegeben. Heute ist das Energiedach als unverglaster Kollektor für Wärmepumpen in ganz Europa ein Begriff.
1976 entstand bei Brun die Idee, mittels Silizium-Solarzellen elektrische Energie aus der Sonnenstrahlung zu gewinnen und für die Versorgung von abseits gelegenen Objekten zu nutzen. Bis zu dieser Zeit wurden Sonnenzellen fast ausschliesslich in der Raumfahrt angewendet. Damals jedoch brachten einige Halbleiterfirmen aus den USA und Europa erstmals Solarzellen zu terrestrischen Zwecken auf den Markt, die um ein Vielfaches billiger als raumfahrttaugliche Zellen waren, so dass überhaupt an eine so banale Anwendung gedacht werden konnte. Brun erkannte die Bedeutung von gut auf einander abgestimmten Systemkomponenten einer photovoltaischen lnselstromversorgung und entwickelte und fabrizierte sofort solche notwendigen Systemteile, die nirgends im Handel erhältlich waren.
Im Dezember 1976 installierte er erstmals ein solches System zur elektrischen Beleuchtung eines Ferienhauses in Fanas.
Der Begriff "Stom aus Sonnenlicht", der heute sehr verbreitet ist, wurde damals von Brun für seine Webung geprägt. Da die Konkurrenz diesen Begriff sofort auch verwendete, entstand des Firmenlogo "Brun Strom aus Sonnenlicht".
1977 wurde das weltweit erste funktionierende Solar-Elektrozaungerät von Brun entwickelt und in der Schweiz zum Patent angemeldet. Dieses Patent war aber in Deutschland offenbar nicht patentfähig, da bereits ein entsprechendes Patent aus dem Jahre 1951 vorlag, als es noch gar keine geeigneten Sonnenzellen gab (nur Selen-Photozellen). Diese Entwicklung konnte trotzdem an einen grossen deutschen Hersteller von Elektrozaungeräten verkauft werden, der dann eine Geräte-Serie in Zusammenarbeit mit Brun baute.
Gleichzeitig wurde für einen Kleinunternehmer in Jona die elektrische Ausrüstung für eine Gas-Verbrennungstoilette entwickelt und auch sehr bald in Serie gefertigt. Nachdem dieser seine neuentwickelte Toilette an Geberit verkauft hatte, folgten bald Aufträge für die Weiterentwicklung der Steuerung, und daraus resultierten Fertigungsaufträge für insgesamt 900 komplette Ausrüstungen. Gleichzeitig konnten laufend immer mehr photovoltaische Inselanalgen installiert werden. Um einem Konkurrenzkampf mit der Elektroinstallationsbranche zuvorzukommen, strebte Brun die Zusammenarbeit mit diesen Leuten an, indem er alle notwendigen Komponenten für PV-Inselanlagen inklusive technischer Unterstützung zu Wiederverkaufspreisen anbot. Daraus resultierte eine langjährige Zusammenarbeit mit vielen Elektrogeschäften in der ganzen Schweiz.
Da die Platzverhältnisse in dem kleinen Wohnhaus durch das wachsende Geschäft immer prekärer wurden, musste eine Lösung gefunden werden, die sich mit dem Erwerb einer Liegenschaft in Tamins ergab. Im Frühjahr 1983 konnten die Gewerberäume in Tamins bezogen werden, so dass es möglich wurde, weitere Mitarbeiter einzustellen. 1984 konnten wir die erste Serie unserer neuentwickelten Solarenergiezeritralen AU12S24V zur Auslieferung bereitstellen. Dieses Gerät ist sehr praxisnah und installationsfreundIich konzipiert und erfreut sich vor allem beim Elektroinstallationsgewerbe immer noch wachsender Beliebtheit.
In den folgenden Jahren boten sich interessante Möglichkeiten, den technischen Fortschritt in der PV-Technik der Schweiz mitzugestalten. 1983 baute die Firma Brun in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für angepasste Technologie und Sozialökologie in Langenbruck im Rahmen eines NEFF Forschungsauftrages den ersten dreiphasigen Solarzellen-Netzverbund-Wechselrichter auf Grund vorausgegangener Forschungsarbeiten des Institutes für Automatik und Industrielle Elektronik an der ETH-Zürich.
1987 setzte eine intensive Zusammenarbeit mit der Firma TNC Consulting in Chur ein, die die ersten Vorarbeiten für vier vorgesehene 100-kW-Solaranlagen entlang des Schweizerischen Autobahn- und Schienenetzes betrafen. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden 1987 von der Firma Brun vier mobile Messtationen in Zusammenarbeit mit der TNC-Projektleitung gebaut und in Betrieb gesetzt. 1988 wurde im Rahmen desselben Forschungsprogrammes eine 3-kW-Netzverbundanlage auf dem Dach der SBB Werkstätte im Bahnhof Chur erstellt. 1989 montierte die Firma Brun in Arbeitsgemeinschaft mit der Firma Grossenbacher in Thusis die erste 100- kW-Netzverbundanlage an der Schallschutzwand der N13 in Felsberg.
1989 folgte Brun einer Einladung an ein Experten-Hearing im Rahmen des Aktionsprogramms "Erneuerbare Energien" und konnte seine Ideen einbringen. Im Rahmen des Nationalen Photovoltaik Umsetzungsprogrammes hatte René Brun Gelegenheit, anlässlich der Expertentagungen "Klausurtagung Gersau 1990" und „Klausurtagung Gersau 1993" mitzuwirken. 1991 erfolgte an Brun die Einladung, als Kursautor und Referent am Photovoltaik-Kurs PACER C 5 mitzuwirken. In der Folge wurden bis 1995 21 Kurse zu je 30 - 32 Teilnehmern durchgeführt. Da diese Kurse zu ca. 2/3 der Teilnehmer von Inhabern oder Chefmonteuren von Elektroinstallationsfirmen besucht wurden, konnten dadurch viele weitere Kunden aus der ganzen Schweiz gewonnen werden. Die PACER Programme lösten in weiten Kreisen der Elektro Planungs- und lnstallationsbranchen der Schweiz eine Netzverbund-Euphorie aus‚ die auf Grund der 1994 versiegenden Bundes- und zum Teil auch Kantons-Subventionen und des rezessionsbedingten lnvestitionsstopps bald zusammenbrach. Einige Firmen, die sich Kapazitäten zur Planung und Ausführung solcher Anlagen einrichteten, kamen in grosse Schwierigkeiten. Dank unserer vorsichtigen Politik, weiterhin die Prioritäten auf die Kleinanlagen zu setzen, blieben uns solche Enttäuschungen erspart.
Auf den 1. April 1998 wurde die Einzelfirma in eine Aktiengesellschaft mit dem Firmennamen René Brun Alternative Technik AG umgewandelt, und am 1. April 2001 erfolgte der Umzug der Firma in gössere Räume an einer verkehrstechnisch sehr attraktiven Lage in Chur.
Ab 1. Januar 2014 haben die langjährigen Mitarbeiter Christian Gillardon und Stephan Schmid zusammen mit den Gebrüdern Daniel und Hannes Hobi die Aktien der René Brun Alternative Technik AG übernommen. Das neue Team führt das Geschäft im Sinne des Firmengründers weiter. So gehören nach wie vor qualitativ hochwertige Arbeit, Nachhaltigkeit und der Kontakt zu den Kunden zu den wichtigsten Anliegen der neuen Firmeninhaber.Anfangs April 2014 erfolgte der Umzug der Firma an den aktuellen Standort in Zizers.